Was?
Als partizipatives Förderprogramm gibt der Innovation Hub Forschenden die Möglichkeit, neue Ideen und Projekte voranzubringen, sich mit ihrer Forschung stärker in der Öffentlichkeit zu positionieren und Lösungsempfehlungen für Entscheidungsträger*innen zu erarbeiten.
Wie?
Die Projektgruppen werden von uns während 6-9 Monaten bei der konkreten Umsetzung ihrer Idee unterstützt, begleitet und gefördert. Wir vernetzen die Forschenden mit relevanten Stakeholdern aus Wissenschaft, Verwaltung und Politik, unterstützen sie bei der Hintergrundrecherche und geben den Projekten Sichtbarkeit.
In Workshops werden Kompetenzen vermittelt, damit sich die Teams mit ihrer Forschung stärker in der Öffentlichkeit positionieren und Lösungsempfehlungen für Entscheidungsträger*innen erarbeiten können.
Was der Franxini Innovation Hub Projektbeteiligten anbietet:
- Projektbegleitung und Coaching
- Tools und Unterstützung zu Stakeholder Involvierung
- Wissenschaftliche Qualitätsprüfung
- Plattform und Visibilität durch unsere Kanäle
- Netzwerke, Kontakte und Community-Building rund um das Projekt und darüber hinaus
Förderprojekte 2023
Opfer sexualisierter Gewalt im Fokus
Wie sieht die Betreuung von Opfer sexualisierter in den Kantonen aus? Wie können wir national oder in einem ausgewählten Kanton mittels Einbringung von Expertise aus Medizin, Opferhilfe und Rechtswissenschaften die Betreuungslage von Vergewaltigungsopfer verbessern?
Vergewaltigungen sind auch in der Schweiz
ein massives Problem – die Rede ist von rund 400’000 potentiell
Betroffenen. Leider ist die Betreuung von Opfer sexualisierter Gewalt in der
Schweiz derart mangelhaft, als dass viele Opfer mangels adäquater
Betreuung und wegen gesellschaftlicher Tabuisierung gar nicht erst den
Rechtsweg einschlagen und Täter*innen so nicht zur Rechenschaft gezogen
werden.
Mit unserem Projekt wollen wir mit diversen Expert*innen aller involvierten Fachbereiche zusammenarbeiten, um eine politische Stossrichtung anzugehen. Das Ziel ist eine opferzentrierte und wissenschaftlich begleitete Betreuung von Opfer sexualisierter Gewalt.
AI-driven information inequalities in Switzerland in the context of popular votes
Wie können Wissenschaften und Gesellschaft zusammenarbeiten, um zu vermeiden, dass Suchmaschinen einen potenziell ungleichen Zugang zu Informationen über Volksabstimmungen in der Schweiz bieten?
Unsere Möglichkeiten, uns über gesellschaftliche Entwicklungen zu informieren, hängen heute zunehmend von KI-getriebenen Systemen wie Google ab. Die Logiken hinter solchen Suchmaschinen beeinflussen die Funktionsweise demokratischer Systeme wie in der Schweiz, wo Bürger*innen regelmässig in Volkabstimmungen Entscheidungen treffen, massgeblich. KI-gesteuerte Systeme können somit das Funktionieren der direkten Demokratie erleichtern, aber auch beeinträchtigen: Ein besonderes Risiko, das in früheren Forschungen identifiziert wurde, besteht darin, dass diese Systeme verschiedenen Gruppen von Bürger*innen, je nach der Sprache, in der sie nach Informationen suchen, ungleichen Zugang zu Informationen gewähren.
Unser Projekt zielt darauf ab, das Bewusstsein für dieses Thema zu schärfen und Wege aufzuzeigen, wie Wissenschaftler*innen, Entscheidungsträger*innen und die Gesellschaft in der Schweiz zusammenarbeiten können, um dieses Risiko des ungleichen Zugangs zu Informationen im Rahmen von Volksabstimmungen zu bewältigen.
BEready: Bern, get ready für die nächste Pandemie. Zusammen mit der Forschung, Bevölkerung und Politik.
Was können wir zusammen tun, damit der Kanton Bern besser auf die nächste Pandemie vorbereitet ist?
Unsere Herausforderung besteht darin, die Berner Bevölkerung für das Konzept der Vorbereitung auf und Forschung zu zukünftigen Pandemien zu sensibilisieren und sich aktiv daran zu beteiligen. Wenn die nächste Pandemie ausbricht, wollen wir mit Forschungsstudien in den Startlöchern stehen und untersuchen, wie sich die Infektion auf die Menschen im Kanton Bern auswirkt. BEready wird eine sog. Kohortenstudie von Haushalten sein, das heisst wir sammeln Daten von Erwachsenen, Kinder und Haustiere in den Haushalten über einen längeren Zeitraum.
Gemeinsam mit dem Franxini Innovation Hub wollen wir erforschen, wie wir wirksam mit der Bevölkerung und politischen Entscheidungsträgern kommunizieren können, um sie für die Unterstützung und Teilnahme an Forschung zu begeistern, die die Vorbereitung und Reaktion auf zukünftige Pandemien verbessern wird.
Unser Pilotprojekt 2021
Algorithmic Bias
Building transparency and equality of opportunity in an algorithmic society
Algorithmen sind in unserer Gesellschaft allgegenwärtig. Sie beeinflussen, was wir kaufen, wen wir daten, wer unsere Freunde sind und welche Nachrichten wir sehen - und das sind nur einige Beispiele. Während viele Algorithmen im Sinne der Personalisierung erwünscht sind, bergen andere ernsthafte ethische Probleme. Die fehlende Transparenz von und die potenzielle Diskriminierung durch Algorithmen, die von öffentlichen und privaten Unternehmen genutzt werden, wird bisher nicht ausreichend diskutiert. Es ist für die Bevölkerung unklar, in welchen Geschäftsfeldern und Verwaltungsprozessen Algorithmen-basierte Entscheidungen zum Einsatz kommen. Dieses Projekt will die Gesellschaft auf die Herausforderungen der Algorithmen-basierten Entscheidungsfindung hinweisen und Lösungsempfehlungen für die Politik ausarbeiten.
Maya Guido und Alexis Perakis sind Gewinner des Sonderpreises vom Reatch Ideenwettbewerb 2020. Zusammen mit Amir Mikail leiteten sie das Reatch-Projekt «Algorithmic Bias» im Jahr 2021.
Projektleitung Franxini Innovation Hub
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Das Franxini-Projekt: Wir wollen eine Gesellschaft, in der Akteure aus Wissenschaften und Politik zusammenarbeiten, um gesellschaftliche Herausforderungen effektiv zu bewältigen. Dank dem politischen Engagement von Forschenden aus allen Fachrichtungen tragen wissenschaftlich fundierte Ideen zu effektiven Lösungen bei, von denen die ganze Gesellschaft profitiert.
Das Franxini-Projekt ist entstanden auf Initiative der wissenschaftlichen Ideenschmiede «Reatch! Research. Think. Change.» und wird unterstützt von einer Reihe von renommierten Persönlichkeiten aus Wissenschaften, Politik und Gesellschaft und wird gefördert von der Stiftung Mercator, der Gebert Rüf Stiftung, der cogito foundation, der Universität Zürich, dem ETH Rat, der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz und weiteren Partnern.