Ein interdisziplinäres Netzwerk von Forschenden kann den Informationsfluss aus den Wissenschaften in die Politik fundamental verbessern. Transparente Prozesse stärken dabei das gesellschaftliche Vertrauen. Diese Faktenbasis sollte aber nicht nur dem Bund, sondern auch den Kantonen und Gemeinden zur Verfügung stehen. Es ist wichtig, Parlamenten und Verwaltungen auf allen politischen Ebenen zu ermöglichen, einfach und zielgerichtet wissenschaftliche Rückmeldungen zu ihren Lösungsvorschlägen einzuholen. Der Einbezug wissenschaftlicher Expertise sollte zudem auch Kantonen ohne eigene Hochschule zur Verfügung stehen.
Damit evidenzbasierte Information aus der Wissenschaft zugänglich ist für die Politik, müssen gleichzeitig mehr politisch geschulte Forschende zur Verfügung stehen. Vielen Forschenden fällt es schwer, in der föderalen Politiklandschaft der Schweiz die richtigen Ansprechpartner:innen zu finden. Daher sollte politische Bildung Teil der wissenschaftlichen Ausbildung an Hochschulen sein – zum Beispiel in Form von Krisensimulationen. Ein solches breit aufgestelltes Netzwerk von Forschenden schafft Strukturen, um in akuten wie auch graduellen Krisen die richtige Forschungsexpertise auf jeder Staatsebene einfliessen zu lassen.
Dieser Text ist Teil des Arbeitspapiers “Baustelle Demokratie”, eine Kollaboration Schweizer Think-Tanks und Foresighters.
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