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Forschung lebt von Kooperation: Reatch will eine konstruktive Debatte über das Verhältnis der Schweiz mit Europa

Eine gute Beziehung braucht Arbeit. Wenn Forschende weiterhin von europäischer Kooperation profitieren wollen, müssen sie sich der Debatte über das Rahmenabkommen mit der EU stellen. Deshalb setzt sich Reatch in Partnerschaft mit «progresuisse» für eine konstruktive Diskussion über die Bedeutung europäischer Kooperation für die Wissenschaften ein.

Als 2014 die Masseneinwanderungs-Initiative angenommen wurde, ging ein Aufschrei durch die Wissenschaften. Es führte zum plötzlichen Verlust der Vollassoziierung der Schweiz zu Horizon 2020 und dem Ausschluss aus dem ERASMUS+ Programm, wodurch wir kurzfristig von den europäischen Forschungsförderungs- und Mobilitätsprogrammen abgehängt wurden. Für uns Gründungsmitglieder war dies 2014 der Initialzünder, die Ideenschmiede Reatch zu gründen. Damit haben wir eine unabhängige Plattform geschaffen, wo Forschende proaktiv an Debatten teilnehmen und sich nicht erst über Entscheidungen beschweren, wenn sie gefallen sind. Seit bald sieben Jahren stärken wir nun wissenschaftliche Stimmen in unterschiedlichsten politischen Debatten. Entstanden sind mehrere Förderangebote für junge Forschende, sich konstruktiv und partnerschaftlich in Gesellschaft und Politik einzubringen.

2021 steht die Beziehung der Schweiz zur EU und damit die Teilnahme an Forschungs- und Studierendenmobilitäts-Programmen wieder auf einem fragilen Fundament. Im Unterschied zu damals gibt es heute mit Reatch eine schweizweit vernetzte Organisation, die Nachwuchswissenschafter*innen ein Sprachrohr bietet, bevor die politischen Realitäten geschaffen sind. Deshalb engagieren wir uns als Partner der Initiative progresuisse und setzen uns dafür ein, all jenen Stimmen aus der Wissenschaft eine Bühne zu bieten, die sonst ungehört blieben.

Mit «progresuisse» startet eine breite Initiative aus Wissenschaftler*innen, Politiker*innen und Wirtschaftsvertreter*innen, die sich für konstruktive Diskussionen über ein Rahmenabkommen mit der EU einsetzen. Zu dieser Debatte können Wissenschaftler*innen nicht nur inhaltlich etwas beitragen, sondern sind – wie alle Schweizer*innen – direkt von unserer Beziehung zur EU betroffen. «Gute Forschung ist nur möglich, wenn sie nicht an den Landesgrenzen aufhört», meint dazu Tanja Rechnitzer, im Vorstand von Reatch für das Qualitätsmanagement zuständig. «Meine eigene akademische Laufbahn hat mich erst von Deutschland in die Schweiz geführt, und nun wieder zurück nach Deutschland - über meine bestehenden Forschungskontakte sowie Reatch bleibe ich der Schweiz aber weiter verbunden.» Es geht uns also auch darum, unsere wissenschaftlichen Kolleg*innen und Mitstudierenden aufzurütteln und ihnen klarzumachen: Eine gute Beziehung braucht Arbeit! Wenn ihr weiterhin von den Vorteilen internationaler Zusammenarbeit profitieren wollt, müsst ihr aktiv werden und euch dieser Debatte stellen. Und gerade für jene, die noch am Anfang ihrer Ausbildung und Arbeitstätigkeit stehen, sind gute und klar geregelte Beziehungen mit dem europäischen Ausland wichtig.

Ausserdem wollen wir eine konstruktive Debatte anstossen zur Bedeutung internationaler Zusammenarbeit für den Bildungs- und Forschungsplatz Schweiz und für gute Wissenschaft im Allgemeinen. Die Schweiz ist eine Bildungsnation und wir sind weltweit an der Spitze, wenn es um Forschung und Entwicklung geht. Eine entscheidende Voraussetzung dafür ist die Vernetzung mit dem europäischen Ausland. Zudem kann gute Wissenschaft - ganz grundsätzlich - nur mit internationalem Austausch funktionieren. Forschung ohne Kooperation ist wie ein Computer ohne Internet: Viel ungenutztes Potential.

Für uns ist klar: Die Beziehung zum europäischen Ausland betrifft auf die eine oder andere Weise alle in der Schweiz - und wir müssen gemeinsam eine tragfähige Lösung finden, wie wir diese Beziehung in Zukunft gestalten. Das geht nur über eine konstruktive gesellschaftliche Debatte, bei der verschiedene Seiten Gehör finden.

Mehr über progresuisse findest du in der Reportage des Sonntagsblicks, dem Artikel in der NZZ am Sonntag und auf der progresuisse-Webseite.

Willst du mit uns aktiv werden? Werde Mitglied von Reatch, unterstütze uns mit einer Spende oder hilf uns mit einem Unterstützungsstatement.

Noch Fragen? Dann schreib uns auf europa@reatch.ch!

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Anina Steinlin, Mitglied der Reatch-Geschäftsstelle: «Fortschritte in der Wissenschaft tragen zum Wohl der Allgemeinheit bei. Die grössten Fortschritte sind möglich, wenn sich Forschende international ohne Hindernisse austauschen können.»

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Benedikt Schmidt, Medizin- und Philosophie-Student an der Universität Basel und Regioleiter Reatch Basel: «Ein reger Ideenaustausch über Landesgrenzen hinweg ist die Basis für gelingende Forschung. Breit abgestützte Zusammenarbeit ermöglicht es, neue Technologien mit demokratisch auszuhandelnden Werten in Einklang zu bringen.»

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Marie Zufferey, Doctorante en sciences de la vie/bioinformatique à l’Université de Lausanne et co-responsable de Reatch Lémanique: «La recherche scientifique requiert une grande diversité de cerveaux pour avancer; des conditions cadres garantissant les échanges par-delà les frontières demeurent essentielles pour que la place académique suisse maintienne son niveau d'excellence.»

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Stefan Gugler, Doktorand in Machine Learning für theoretische Chemie und bei Reatch Regioleiter Zürich: «Wissen kennt keine Landesgrenzen und Wissenschaft sollte es nicht. Je mehr Forschende sich an internationaler Kollaboration beteiligen, desto besser.»

Dieser Blog-Post ist entstanden mit Hilfe von Servan Grüninger, Michaela Egli, Nicolas Zahn und weiteren Personen aus dem Reatch-Vorstand.

Illustration von Tamara Aepli.

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Vize-Präsidium, Projekte & Prozesse

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