Pizza Philosophy and Science: Ziviler Ungehorsam
Klimaaktivist*innen besetzten letzten September den Bundesplatz. Durch bewussten Gesetzesbruch konnte eine relativ kleine Gruppe an Menschen eine grosse mediale und politische Aufmerksamkeit erreichen. Ist es in Ordnung, wenn wir uns rechtlich strafbar machen, um moralisch richtig zu handeln? Dürfen wir uns den Gesetzen eines Rechtsstaats widersetzen, obwohl uns diese doch schützen? Diskutiere bei einer Pizza mit Markus Wild, der sich als Tierphilosoph auch mit dem zivilen Ungehorsam auseinandersetzt, über die Rechtfertigung und Relevanz des zivilen Ungehorsams als Mittel der politischen Partizipation.
17.03.2021
Online (Discord)
Free, max. 35 participants
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Ziviler Ungehorsam ist eine gewaltfreie politische Aktionsform, welche Ungerechtigkeit entgegenwirken möchte. Es werden absichtlich bestehende Gesetze gebrochen, um eine Änderung der Regierungspolitik oder der Gesetze selbst zu erwirken. Der Begriff geht auf Henry David Thoreau zurück, einen amerikanischer Philosoph, welcher sich im 19. Jahrhundert weigerte, Steuern zu bezahlen als Protest gegen Sklaverei und den Mexiko-Krieg. Durch Aktionen wie Ghandis Salzmarsch oder dem von Rosa Parks ausgelösten Busboykott in Mongomery wurde die Aktionsform in die öffentliche Aufmerksamkeit gerückt. Aktuellere Beispiele sind Tierbefreiungsaktionen durch Tierrechtsaktivist*innen oder die Besetzung des Bundesplatzes durch Klimaaktivist*innen. Diese zeigen, dass der ziviler Ungehorsam auch heute noch ein gewähltes Mittel des Protestes ist.
Wir möchten uns damit auseinandersetzen, inwiefern ziviler Ungehorsam als Form der politischen Teilnahme gerechtfertigt werden kann. Welche Rolle spielen die Motivation der Protestierenden, der gewählte Gesetzesbruch, die Form des angeprangerten politischen Systems und die Konsequenzen ihrer Handlung? Markus Wild ist Professor der theoretischen Philosophie an der Universität Basel und setzt sich unter anderem mit Tierphilosophie auseinander. Sein Interesse für Tierethik führte ihn zu aktuellen und angewandten philosophischen Fragestellungen, darunter auch der zivile Ungehorsam. Durch den Abend leiten Nadine Jabornegg und Andreas Felderer (Studierende und Teilnehmende des Scimpact-Programms).
Die Veranstaltung findet online in einem Discord-Channel statt. Erforderlich ist der Download der Discord-App und ein Headset für eine gute Sprachqualität. Details dazu folgen nach erfolgreicher Anmeldung. Bei technischen Problemen wende dich bitte bis spätestens 3 Tage vor dem Anlass bei Andreas Felderer.
Spezielle Vorkenntnisse werden nicht erwartet. Bei Interesse kann gerne auf folgende Publikationen zurückgegriffen werden.
- Wild, Markus, 2021. Probevorlesung zu zivilem Ungehorsam.
- Kwasny, Lisa, 2021. Ziviler Ungehorsam - Ermächtigung der Machtlosen.
Sprache: Deutsch
Kosten: Kollekte mit Richtpreis von 10 CHF.
Ort: Discord-Channel, online.
Datum/Uhrzeit: 17.03.2021 von 18:30 Uhr bis 20:30 Uhr.
Anmeldung: Bitte bis zum 14.03.2021 via untenstehendem Formular. Die Veranstaltung ist auf 35 Personen beschränkt.